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Wasserturm

Bahntechnik & Industriekultur

Das Wasser, das für den Betrieb der Dampfloks auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Tempelhof benötigt wurde, lieferte der 1927 gebaute und 50 Meter hohe stählerne Wasserturm, der das weithin sichtbare Wahrzeichen des heutigen Natur Park Südgelände ist. Mit 400 Kubikmetern entsprach das Fassungsvermögen in etwa der Füllmenge von zehn Schlepptendern. Durch den hohen Wasserdruck konnten die Tender der Lokomotiven innerhalb kürzester Zeit befüllt werden.

Bei der Sanierung des denkmalgeschützten Turms 2019 hat man sich dafür entschieden, alle Phasen der Bauwerkshistorie zu zeigen. So wurden beispielsweise kleinere, durch Beschuss während des Zweiten Weltkriegs entstandene Löcher, nicht beseitigt.

Eine der wichtigsten Maßnahme der Sanierung bestand im Einbau von zwei 750 kg schweren Federdämpfern. Diese wirken der Bewegung des Turms bei starken Winden entgegen und sorgen so für die nötige Stabilität. Diese Maßnahme ermöglicht den Erhalt des Bauwerks bis ins nächste Jahrhundert.

Der Wasserturm ist für Besucher*innen aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich. Dennoch hat er seit Jahrzehnen einen natürlichen Bewohner: Ein Turmfalke wählte sich bereits vor Jahren ein großes Granateinschussloch als Nistplatz aus. Nach der Sanierung 2019 bekam er einen Nistkasten. Mit ein wenig Glück können die Besucher*innen im Frühsommer die jungen Turmfalken bei ihren ersten Flugversuchen beobachten.